Was wir kennen
Zu unseren Tätigkeitsschwerpunkten gehören alle Fragen der Bautechnik, einschließlich Stahl- und Betonbau, Technischer Projektplanung und -abwicklung, Anlagen- und Gebäudemanagement, sowie Trinkwasser, Heizung, Sanitär. Wir haben umfangreiche Erfahrungen im Energiesektor und in der Anlagentechnik, von konventioneller Kraftwerkstechnik bis hin zu Wind und Solar, sowie bei Druckgeräten und Chemischen Anlagen und Raffinerien. Hierbei kommen uns unsere vertieften Kenntnisse in den Bereichen Werkstoffe, Schweißtechnik, Rohrleitungen und in der Schadensanalyse zugute. Unsere weiteren Schwerpunkte liegen in den Sektoren Maschinenbau, Produkte und Produktsicherheit sowie Automotive & Rail.
Bautechnik
In Bauprojekten können Streitigkeiten zwischen Bauherrn, Bauträger und Lieferanten auftreten. Gerade die Vielzahl an Unterlieferanten erschwert die Koordinierung und Einhaltung von Plänen, Vereinbarungen und technischen Lösungen. Entsprechen das Gelieferte bzw. das Bauwerk der Ausschreibung bzw. den vertraglichen Vorgaben und Qualitätsstandards? Wurden die Technischen Baubestimmungen, Regeln und Normen (z.B. DIN-Normen, VDI-Richtlinien, TRGS, DGVW- oder DVS-Regeln …) eingehalten? Wie ist das Leistungsverzeichnis auszulegen und wurde es erfüllt? Wurden Zulagepositionen oder Eventualpositionen vereinbart und korrekt abgerechnet? Kann die Abnahme verlangt werden oder sind Nacharbeiten erforderlich? Wie ist das Leistungsverzeichnis zu ergänzen? Wer muss Mängel beseitigen?
Jahrelange Rechtstreitigkeiten stellen keine Lösung dar, bringen das Projekt nicht voran und enden schlimmstenfalls im Ruin bzw. in einer Ruine. Eine pragmatische Streitbeilegung erfordert langjährige Erfahrung in der Qualitätssicherung, häufig auch die kompetente und objektive Bewertung der Bauausführung nach den „allgemein anerkannten Regeln der Technik“ bzw. dem „Stand der Technik“.
Technische Projektplanung und -abwicklung
Große Projekte beruhen auf komplexen Planungen und ausgeklügelter Logistik. Ein Rad greift in das nächste, Projektschritte sind miteinander verzahnt und verflochten. Dann treten unvorhergesehene Verzögerungen auf: Das Wetter spielt nicht mit, Gewerke brauchen länger als geplant, einzelne Lieferungen verspäten sich, Genehmigungsverfahren verzögern sich, Subunternehmer fallen aus, Zahlungsflüsse geraten ins Stocken. Haben diese Verzögerungen einen Einfluss auf den „kritischen Pfad“? War das Ereignis unvorhersehbar? Wem stehen geplante Zeitpuffer zu? Hat der Unternehmer Anspruch auf zusätzliche Zeit oder Vergütung? Diese Fragen können das ganze Projekt zum Erliegen bringen.
Mitten in der Projektabwicklung sind schnelle Entscheidungen und pragmatische Lösungen gefragt. Streitschlichter, mit Verständnis für die technischen Sachverhalte, Planungskonzepte, das Vertragswerk sowie die anwendbaren Regeln (VOB, FIDIC o.ä.) können hier weiterhelfen. So gelingt es, alle an einen Tisch zu bringen, einen Nachtrag zu vereinbaren oder zumindest vorläufige Lösungen zu finden. Unter Umständen können Verzögerungen über Zusatzschichten wieder aufgeholt werden. Manchmal müssen weitere Abschläge geleistet werden, um das Projekt wieder in Gang zu bringen – ggf. gegen akzeptable Sicherheiten. Und häufig ist es erforderlich, Haftungsfragen während des laufenden Projekts zurückzustellen.
Kraftwerkstechnik
In der Kraftwerkstechnik kommt es häufig zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Herstellern der Anlage und dem Betreiber. Im Kern geht es dabei um Konformität, Qualität und Schadensfälle, die die Verfügbarkeit der Anlage in Frage stellen und unter Umständen auch Auswirkungen auf Dritte bzw. die Allgemeinheit haben können. Entspricht die gelieferte Anlage den vereinbarten Spezifikationen? Wurde die Anlage auslegungs- und regelwerkskonform betrieben? Beruht der eingetretene Schaden auf Verarbeitungs-, Montage- oder Materialfehlern? War die Abschaltung notwendig? Sind vorgesehene Abhilfemaßnahmen zweckmäßig? Wer kann, darf oder muss sie durchführen? Wer hat den Ausfall zu verantworten? Wer trägt Haftungsrisiken? Wer kommt für Mehrkosten und entgangenen Gewinn auf?
Ein Konsens über diese Fragen setzt ein gemeinsames Verständnis zwischen den Beteiligten voraus. Dies kann mit Hilfe eines Schlichters erarbeitet werden, der weiß wie Kraftwerke technisch funktionieren; welche Regelwerke greifen (Druckgeräterichtlinie, AD 2000, Betriebssicherheitsverordnung, Maschinenrichtlinie, ASME …); und wie das Zusammenspiel der beteiligten Akteure verläuft, also zwischen Notifizierter Stelle (NoBo), zugelassener Überwachungsstelle (ZÜS), Bezirksregierung, QS-Stellen der Hersteller und des Betreibers sowie gegebenenfalls mit Anwälten und Versicherern.
Wind und Solar
Die Errichtung und der Betrieb von Wind- und Solaranlagen betrifft Hersteller, Betreiber, Netzbetreiber, Abnehmer, Versorger, Behörden und Regulatoren. Aus diesem Geflecht von unterschiedlichen Interessen resultieren Streitigkeiten über technische Schäden sowie wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen. Schäden können zu Brandrisiken, zur Minderleistung eines Parks oder gar zum kompletten Ausfall führen. Lag es an Herstellungsmängeln, wie z.B. schlechter Wicklung und Klebung der Rotorblätter, undichten Anschlussdosen oder der Ausführung der Trägerkonstruktion? Entsprach die Konstruktion dem Stand der Technik? Gab es betriebs- oder umweltbedingte Schadensursachen? Entspricht der Wirkungsgrad den Zusagen? Wer trägt das Risiko für planungsrechtliche Einschränkungen oder veränderte Einspeisebedingungen, z.B. bei Bauzeitverzögerungen oder Schwankungen der Netzkapazität? Wie und durch wen kann die fachgerechte Entsorgung erfolgen? Eine gelingende Streitbeilegung erfordert die Kenntnis des Regelwerks und der Verordnungen, sowie technisches Know-How betreffend die Errichtung und den Betrieb von Wind- und Solaranlagen.
Druckgeräte
Qualitätsfälle beschäftigen häufig Hersteller und Betreiber von Druckgeräten. Wurde ein Schaden durch mangelnde Qualität des Druckgeräts verursacht, z.B. durch Schweiß- oder Materialfehler oder aber durch unsachgemäßen Betrieb? Nach welchem Regelwerk und nach welchen Spezifikationen wurde hergestellt? Wie war das Prüfkonzept für zerstörungsfreie Prüfungen – einerseits während der Herstellung und vor Inbetriebnahme, andererseits während des Betriebs und bei Stillständen? War die Eigenüberwachung sach-, fach- und vertragsgerecht? Beruhen aufgetretene Störfälle, Reklamationen oder andere Folgeprobleme auf Qualitäts- oder Überwachungsmängeln? Wer kommt für Schäden, Reparaturen oder Nacharbeiten auf? Kann eine für die Zukunft wirksame Abhilfe vereinbart werden?
Für die Beilegung solcher Streitigkeiten ist die Kenntnis der entsprechenden Regelwerke wie z.B. der Betriebssicherheitsverordnung und der Druckgeräterichtlinie (PED), sowie unter Umständen ASME, JIS, DOSH, Indian Boiler Regulation o.ä. unabdingbar. Zudem sind langjährige Erfahrungen mit der Herstellung, dem Betrieb und der Überwachung von Druckgeräten hilfreich.
Chemische Anlagen und Raffinerien
Der Betrieb von chemischen Anlagen und Raffinerien erfordert ein hohes Maß an Sorgfalt. Risiken für den Betreiber sind sicherheitstechnische Aspekte und Produktionsausfälle, die z.B. aus außerplanmäßigen Stillständen und zu lang andauernden Turnarounds resultieren. Insofern können auch notwendige Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten zu Streitigkeiten führen. Auch Lieferschwierigkeiten beim An- und Abtransport können die Verfügbarkeit der Anlage gefährden. Wer ist für Ausfälle verantwortlich? Welche Auswirkungen auf die Sicherheit und auf die Reliability der Anlage sind zu berücksichtigen?
Um solche Streitigkeiten lösen zu können ist neben chemischem, verfahrenstechnischem und werkstofftechnischem Wissen auch praktische Erfahrung mit dem Betrieb und Stillstand von Chemieanlagen und Raffinerien hilfreich. Dies beinhaltet auch das Verständnis der anwendbaren Regelwerke sowie Erfahrungen mit der Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und Überwachungsorganisationen.
Stahl- und Betonbau
Bei der Errichtung von Stahl- und Betonbauten können Schwierigkeiten und Abweichungen vom Plan auftreten: Nicht termingerechte Lieferung, Meinungsverschiedenheiten über die gelieferte Qualität und die vereinbarten Spezifikationen, bis hin zu Abweichungen von der bestellten Menge, Mehraufwand durch Planänderungen und Nacharbeiten, sowie aufgrund behördlicher Anweisungen. Wurden die anwendbaren Normen und Standards eingehalten? Sind Instandhaltungsmaßnahmen notwendig, sind die vorgeschlagenen Maßnahmen geeignet und werden sie korrekt ausgeführt? Ist eine Sanierung notwendig und unter vertretbarem Aufwand möglich? Auch ein Abriss oder Rückbau birgt Stoff für Konflikte, ebenso wie Fragen rund um Projektierung, Ausschreibung und Abrechnung.
Um das Bauvorhaben weiter sicher voranzutreiben bzw. Unklarheiten über die Abwicklung zu beseitigen gilt es, die Interessen von Bauherrn, Generalunternehmer, Lieferanten und Herstellern in Einklang zu bringen. Dies gelingt am effektivsten mit der Hilfe eines neutralen Schlichters, der ein gutes technisches Verständnis für Herstellung, Materialbeschaffung, Qualitäts- und Projektmanagement, sowie für die rechtlichen und behördlichen Rahmenbedingungen mitbringt.
Werkstoffe
So vielseitig Werkstoffe und deren Einsatzmöglichkeiten sind, so häufig kommt es zu Problemen und Streitigkeiten um Werkstoffe. Entspricht die gelieferte Qualität den Spezifikationen? Sind Abweichungen von der Spezifikation kritisch oder kann der Werkstoff trotzdem für die vorgesehene Verwendung eingesetzt werden? Entspricht der Werkstoff dem Stand der Technik? Wurde die technisch richtige und regelwerkskonforme Werkstoffauswahl getroffen? Waren Werkstofffehler vorhanden und sind diese primär ursächlich für einen eingetretenen Schaden? Stammen Werkstofffehler z.B. bei Metallen aus der Erschmelzung oder aber aus nachfolgenden Prozessen wie z.B. Kalt-/ Warmumformung, Oberflächen- oder Wärmebehandlung? Wie können Lieferbeziehungen aufrecht erhalten und vergleichbare Probleme in der Zukunft vermieden werden? Bei der Streitbeilegung helfen Erfahrungen im Umgang mit Metallen, Kunststoffen und Keramiken, hinsichtlich Qualitätssicherung, Bestell-Spezifikationen, entsprechenden nationalen und internationalen Normen, sowie Erfahrung mit der Erstellung von 3.1 - und 3.2-Zeugnissen.
Schadensanalyse
Schäden lassen sich mittels Vor-Ort-Begehungen und Untersuchungen an Probenmaterial, sowie durch Berechnungsverfahren analysieren. Die ermittelte Schadensart und die Schadensursachen werden dann in einem Gutachten dokumentiert. Unterschiedliche Meinungen zu einem Gutachten sind nicht selten die Folge, was zu Gegengutachten und weiteren Stellungnahmen, beispielsweise von betroffenen Versicherern, führt. Je komplexer der Schaden, desto mehr Gutachten werden eingeholt. Der Gang vor Gericht führt meist nur dazu, dass noch weitere technische Sachverständige beauftragt werden und klären sollen: Was sind die Schadensursachen und wer hat dazu in welchem Maße beigetragen? Wurden alle Informationen, Ergebnisse und Einflussfaktoren beachtet, gewichtet und bewertet? Sind die Abhilfe- und Präventionsmaßnahmen geeignet und verhältnismäßig?
Eine gerichtliche Klärung ist in solchen Fällen oftmals nicht die beste Lösung. Eine sachgerechtere Beilegung solcher Streitigkeiten kann mittels einer Schlichtung erreicht werden, vorausgesetzt, der Schlichter hat umfangreiche Erfahrungen in der Schadensanalyse und ist in der Lage, den Sachverhalt und die bisherigen Untersuchungsergebnisse zu verstehen und zu bewerten.
Schweißtechnik
Schweißnähte stehen sehr oft im Fokus von Schadensfällen. Risse, Leckagen und Korrosionsschäden starten zumeist an Schweißverbindungen und in deren unmittelbarer Umgebung. Dies kann, je nach betroffenen Schweißnähten, zum Ausfall von Komponenten bis hin zum Ausfall oder Austausch ganzer Anlagen führen. War die Schweißung fachgerecht und gemäß dem Stand der Technik ausgeführt? Wurde die Ausführung und Qualität geliefert, die bestellt wurde? Waren zerstörungsfreie Prüfungen (zfP) sinnvoll gewählt und wurde die zfP gemäß Regelwerk fachgerecht durchgeführt? Sind die Prüfergebnisse der zfP plausibel? Sind Werkstatt- und Montagenähte gleichwertig ausgeführt und ähnlich zu bewerten? Konnten die Schweißnähte den Betriebsbedingungen standhalten? Ist ein Austausch notwendig und ist nach der Reparatur davon auszugehen, dass keine Schäden mehr auftreten werden? Zu einer objektiven Diskussion dieser Streitfragen bedarf es umfangreicher Erfahrungen in der Schweiß- und der Werkstofftechnik sowie aus dem Betrieb von geschweißten Komponenten.
Anlagen- und Gebäudemanagement
Beim Betrieb und bei der Nutzung von Anlagen und Gebäuden ist besondere Sorgfalt bei elektrischen, mechanischen, und hydraulischen Einrichtungen erforderlich. Beispielsweise können Funktionsfehler bei Brandschutz, Brandmelde- und Sprinkleranlagen, sowie in der Klima-, Versorgungs- und Entsorgungstechnik, oder auch in der digitalen Steuerungstechnik zu erheblichen Problemen führen. Häufig ist dabei auch die Wartung und die Instandhaltung in Frage gestellt. Was war ursächlich für einen eingetretenen Schaden? Welche technischen Maßnahmen sind oder waren zu ergreifen, um Defekte zu beheben, oder Schäden abzuwenden oder vorzubeugen? Wer ist für Ausfälle und Nutzungseinschränkungen verantwortlich? Wie weit reicht der Versicherungsschutz? Wer trägt das Risiko geänderter regulatorischer Rahmenbedingungen? Die Kombination von technischen Detailkenntnissen und dem Verstehen des Problems als Ganzem führen eine Streitschlichtung in solchen Fällen zum Erfolg.
Rohrleitungen
Von der Herstellung, über die Lieferung und die Montage bis hin zum Betrieb, der Instandhaltung und Wartung von Rohrleitungen können Streitigkeiten auf-, bzw. Schadensfälle eintreten. Wer ist für den Schaden verantwortlich? Inwieweit waren Hersteller, Monteur oder Betreiber beteiligt? Ist nur ein Rohrabschnitt betroffen und kann dieser repariert werden, oder ist ein vollständiger Austausch notwendig? Sind alle Einflüsse und Lasten auf die Rohrleitung bekannt und hinreichend bewertet, wie Medium, Innendruck, Temperatur, Systemspannungen, Korrosion und Zeitstand?
Sachgerechte Lösungen erfordern nicht nur allgemeine Kenntnisse in der Herstellung, Montage und beim Betrieb von Rohrleitungen aus Metall und Kunststoff. Rohrleitungen müssen immer auch nach der konkret vorliegenden Verwendung bewertet werden. Hierbei helfen Erfahrungen im Bereich der Verfahrenstechnik und mit der Anwendung der entsprechenden Regelwerke.
Trinkwasser, Heizung, Sanitär
An wasserführenden Rohren aus Metall und Kunststoffen, und insbesondere an den geschweißten, gesteckten, geklebten, gelöteten oder verpressten Rohrverbindungen kommt es häufig zu Wasseraustritten. In Hausinstallationen – sei es Trinkwasser, Abwasser oder Heizungswasser – kann schon eine kleine Leckage große Schäden hervorrufen. Darüber hinaus können im Trinkwasser erhöhte Werte an Schwermetallen wie Blei und Kupfer sowie mikrobielle Kontaminationen gesundheitliche Probleme verursachen. Daraus entstehen Streitigkeiten zwischen Rohrsystem-Hersteller und Hauseigentümer, Planer und Monteur, teilweise auch zwischen Mieter und Vermieter, in die unter Umständen auch Versorger und Entsorger, sowie Versicherungen mit einbezogen werden können: Entspricht die Installation dem Stand der Technik? Haben der Planer und der Monteur alles richtig gemacht? Woher kommt die Kontamination und sind getroffene bzw. geplante Maßnahmen geeignet und langfristig effektiv? Wer kommt für Folgeschäden auf? Die Schlichtung solcher Konflikte setzt praktisches und theoretisches Wissen über Hausinstallationen, sowie über das Verhalten der eingesetzten Werkstoffe im Kontakt mit Wasser, und die Kenntnis der entsprechenden Regelwerke voraus. Auch Erfahrungen mit der Herstellung von Rohrsystemen und -verbindern sind hilfreich.
Automotive & Rail
Automotive & Rail - Lösungen beinhalten komplexe Designs auf zumeist engstem Raum. Am Zusammenwirken kleinster Komponenten hängt die Gesamtfunktionalität des Fahrzeugs. Das Verhältnis zwischen Fahrzeugherstellern und deren Lieferanten wird deshalb häufig durch Qualitätsfälle und Engpässe überschattet. Geringe Abweichungen von Hersteller-Spezifikationen und Werksnormen, bis hin zu sicherheitsrelevanten Mängeln können unter Umständen zu Ausfällen von ganzen Chargen und kostspieligen Rückrufaktionen führen. Auch Fragen der Produkt-, bzw. Produzentenhaftung insbesondere bei „Weiterfresserschäden“ lösen Kontroversen aus, die über den Einzelfall hinausgehen.
Mit Hilfe einer Schlichtung können Haftungsfragen zukunftsgerichtet gelöst und schwerwiegende Auswirkungen auf die laufende Lieferbeziehung abgewendet werden. Dies gelingt, wenn ein neutraler Schlichter mit einem Verständnis für Qualitätssicherung, einem geübten Blick für technische Details und Erfahrung mit der vertraglichen Gestaltung von Lieferbeziehungen mitwirkt.
Maschinenbau
Zwischen Hersteller und Lieferanten, bis hin zum Betreiber einer Maschine läuft nicht immer alles wie geschmiert. Erfüllt die gelieferte Maschine die vereinbarten Spezifikationen? Gibt es ein Problem in der Steuerungs- und Regelungstechnik, Sensorik oder Robotik? Sind mehrere Maschinen bzw. Chargen betroffen? Wer haftet für Produktionsausfälle und Rückrufaktionen? Wer übernimmt den Regress bei Gewährleistungsfällen? Haben der Betreiber der Maschine oder der Endverbraucher etwas falsch gemacht? Auch kleine Abweichungen können beim Betreiber der Maschine große Auswirkungen haben. Fehlende oder fehlerhafte Maschinen oder Werkzeuge können die komplette Fertigungskette zum Erliegen bringen oder die Endprodukte beinträchtigen. Wer die häufig so kleinen technischen Abweichungen versteht und deren große Auswirkungen überblickt, kann den Beteiligten helfen, ihren Streit beizulegen.
Produkte und Produktsicherheit
Wie niemals zuvor ist die Welt geprägt durch globale Warenströme. Die Anforderungen im Hinblick auf Produktsicherheit und Normenkonformität sind dabei von Markt zu Markt verschieden. Hier kommt es zu Konflikten zwischen Herstellern, Händlern und Einkäufern: Entspricht das Produktdesign den einschlägigen Standards? Durfte der Einkäufer die Abnahme verweigern? Enthält die Bedienungsanleitung alle erforderlichen Hinweise und Warnungen, auch für Fälle des vorhersehbaren Fehlgebrauchs? Beruht ein aufgetretenes Produktversagen auf Qualitätsfehlern oder Nichtkonformitäten, oder auf nicht fachgerechter Nutzung und Bedienung? Ist das Qualitätssicherungssystem des Herstellers hinreichend? Wenn ein Rückruf in Frage steht: Wurde eine plausible Risikoanalyse (z.B. FMEA) durchgeführt? Auch in solchen Streitigkeiten geht es um Haftungsrisiken, Rückrufe, Lieferengpässe, die damit zusammenhängenden Kosten und Schäden, und nicht zuletzt auch um die zukünftige Gestaltung der Lieferbeziehung. Auch solche Streitigkeiten lassen sich mittels einer Schlichtung oft sachgerecht lösen. Hierfür bedarf es seitens der Schlichter u.a. praktischer Erfahrungen im Bereich der Qualitätssicherung und mit der Anwendung von Produktsicherheitsstandards.